Von Eva Hoffmann an Emanuel. Offenbach, 27. Oktober 1808, Donnerstag
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Als Ihr Brief vom 7t 8ber hier ankam, war ich mit meinem Bruder in Mainz – ich erhielt, als ich gestern zurück kam, den Ihrigen Brief durch Benedikt, u einen mit beiliegender Einlage an Sie, aus Yverdon, durch den Briefträger, der ihn zu Haus liegen ließ weil er hörte daß ich nicht hier seie. –
|2 Geduldig sein, u Schweigen über das Heiligste meines Herzens fühl ich als das Wahre, u Beste gegen mich u andre – können mich die Augen die mich lieben nicht thun sehen, so hilft doch alles reden nicht – und noch etwas weis ich gewißich sollte eigentlich in der Zeit in der ich leiden muß, |3 gar nicht schreiben – ich glaube mir selbst nicht in dieser Zeit, u glaub' auch andern nicht was sie in einer Leiden Zeit sprechen – Der Leidende ist krank, u ein Kranker bekömmt allerlei unrichtige Vorstellungen – nur der Frohe ist gesund, u sieht u empfindet klar
O Gott! Zeige uns nur die rechten Mittel Froh zu werden
Eva
Zitierhinweis
Von Eva Hoffmann an Emanuel. Offenbach, 27. Oktober 1808, Donnerstag. In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB1830