Von Johann Siegfried Wilhelm Mayer an Caroline Richter. Berlin, 7. März 1812, Sonnabend
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Meine liebe Caroline!
Dein letzter Brief ist vom 21. January und ich bitte Dich um Entschuldigung, wenn ich erst jetzt antworte. Auch hast Du durch Minna in der Zwischen Zeit Nachricht von mir .
Erst also innigste Theilnahme an der Zufriedenheit mit Deinem Schiksal; die ich auch nicht einmal durch irgend eine Äußerung über mich unterbrechen will. Gott erhalte mir nur Stärke der Seele, so kann der letzte Rand meines Lebens noch Blumen für mich tragen. Möge er doch zum besten derer, deren Augen auf mich harren, noch fern seyn. Denn ich will ja gern bloß für andere gelebt haben.
Gern hätte ich gesehen, wenn Dein Mann die vielleicht eintzige Gelegenheit, sich die Pension des Herrn Fürsten Primas zu sichern, auch wenn dieser nicht mehr seyn wird, hätte benuzen können Allein er hat gewiß gute Gründe gehabt Möchte ihm nur hier die verheißene Pension zu theil werden Herr v. Schukmann meynte neulich, es stände alles gut.
|2 Wenn Du mir schreibst, so erwehne doch, ob Du die zu Weyhnachten assignirten 10 rth nun endlich von des Geheimen R. Pfeiffers Geschäfts Träger erhoben hast. ich wollte Herrn Pfeiffer gern das Geld zahlen, u er will es nicht eher annehmen, als bis er weiß, daß Du es erhalten hast. Vergiß diß nicht.
Meine Frau ist gesund; auch Minna u ihre Kinder.
ich drüke Dich an mein Hertz, bitte Deinen Mann u Herrn Prof. Seebek zu grüßen, u küße Deine Kinder.
Deintreuer Vater
Mayer
Zitierhinweis
Von Johann Siegfried Wilhelm Mayer an Caroline Richter. Berlin, 7. März 1812, Sonnabend. In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB0055