Von Jean Paul an Johann Friedrich Freiherr Cotta von Cottendorf. Bayreuth, 20. August 1808.
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Hier, lieber Cotta, send’ ich Ihnen eine ernsthafte
Kleinigkeit
für das M[orgen]
Bl[att], die aber ein Paar
tausend Lesern will-
kommener sein wird als ein satirischer
Band.
Auf meinen gedruckten Schmelzle harr’ ich jeden Tag.
Außer
ihm kommt nichts von mir zur
M[ichaelis]
M[esse]. Ich bitte Sie229,25
um gütige baldige Antwort.
Jean Paul Fr. Richter
Beinahe hätt’ ich meinen herzlichen Dank für Ihre Bücher-
229,30
Gaben vergessen. Wie würde zu
anderer Zeit der Neo-Shakespeare
Faust die Zeit erschüttern und durchblitzen!
Mein Wunsch ist, mit Ihrem Karten-Hogarth nach Jahren
zu
230,1
gemeinschaftlicher Ausarbeitung von ganzen Szenen-Suiten
zu
sammen[zu]treten. Eigentlich ist sein
jetziges Geschäft schwerer,
weil es seine Kräfte auf
wiederkommende und enge Kreise beschränkt.
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Johann Friedrich Freiherr Cotta von Cottendorf. Bayreuth, 20. August 1808. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=V_555
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
H: Cotta-Archiv. 2 S. u. 1 Zeile 16°. Präsentat: 27 [b.] 28 — (Antwort nicht erhalten) K (nach Nr. 545): Cotta 20 Aug. J: Cotta 1,386 ×. B: IV. Abt., V, Nr. 179. 230,1 Karten-] nachtr. H
Mit dem Aufsatz „Meine ersten Verse“, der im Morgenblatt vom 3. Sept. 1808, Nr. 212, erschien (I. Abt., XVII, 159—162). 229, 30–32 Cotta hatte, „damit das Porto ersetzt wird“, als eben in seinem Verlag erschienen, Goethes Faust (1. Teil) und Humboldts „Ansichten der Natur“ (1. Bd.) beigelegt. 230, 1–4 Vgl. 209, 16–23†. Cotta hatte im Brief an J. P. IV. Abt., V, Nr. 174 auf Jean Pauls Vorschlag geantwortet: „Ihre Idee des Commentars ist treflich, leider hatte sie schon Reinbeck, und die 2 nächsten Jahrgänge sind auf diese Art quasi verstellt — wir werden dieß aber schon einzurichten suchen; indessen bitte ich Sie zu versuchen, ob Sie zum dritten Jahrgang nicht noch einen kleinen NachCommentar liefern könnten — etwa nur über anliegende 4 —. Das Weitere sodann zu seiner Zeit.“