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Von Jean Paul an Martin Hieronymus Hudtwalcker. Bayreuth, 30. April 1809.

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[Druck]

Bayreuth d. 30 Apr. 1809
27,15

Kommen Sie nur! Ihr Brief ist ein besseres Vorgemälde als
sonst Prinzessinnen voraussenden, um geliebt zu werden.


Ich hätte Ihnen gern früher geantwortet, wenn der Poststall —
welcher die Poststube überwiegt — es erlaubt hätte.


Insofern Sie an mich schreiben, haben Sie an dem Humor und27,20
Witze Ihrer Briefe nichts zu ändern; insofern Sie an andere, d. h.
ans Publikum, müssen Sie Ihre Perioden mehr verengern und
Ihre Anspielungen mehr beleuchten.


Ich freue mich auf Ihre Ansicht.


Vom Teufel sollen Sie hier nichts finden als dessen begehrte 27,25
Papiere.


Ich wohne in der Friedrichsstraße No. 343.

So erscheinen Sie denn; Ihr Blättchen hat mir viel Freude mit
gebracht.


Leben — d. h. fahren Sie wol von Bamberg bis Bayreuth 27,30
und dann weiter so fort.



Ihr
Jean Paul Fr. Richter

Zitierhinweis

Von Jean Paul an Martin Hieronymus Hudtwalcker. Bayreuth, 30. April 1809. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VI_85


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952. Briefnr.: 86. Seite(n): 27 (Brieftext) und 434-435 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

K: 30 Apr. Hudtwalker [aus Stadtwalker] in Bamberg. *J: M. H. Hudtwalcker, Ein halbes Jahrhundert meiner Lebensgeschichte, 1. Teil, Hamburg 1862, S. 394. B: IV. Abt., VI, Nr. 22. 27,23 ihre J

Der Hamburger Dr. jur. (später Senator) Martin Hieronymus Hudtwalcker (1787—1865) hatte auf einer Reise von Bamberg aus bei J. P. angefragt, ob er ihn besuchen dürfe; er hoffe in Bayreuth auch die „Auswahl aus des Teufels Papieren“ zu bekommen, nach der er seit Jahren vergeblich fahnde. Der Brief enthielt allerhand Witzeleien à  la Jean Paul und die Frage, ob er in diesem Stile schreiben dürfe. — H. erhielt Jean Pauls Antwort erst am 5. Mai in Bayreuth aus Bamberg nachgesandt, nachdem er bereits am 2. Mai J. P. besucht hatte.