Von Jean Paul an Heinrich von Diest. Bayreuth, 6. Juli 1813.
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— Der Unendliche, dessen Vatersorge für die Menschheit sechs
Jahrtausende bewiesen haben, darf nicht von einigen Jahren ge
richtet und misverstanden werden, und derselbe Allvater, der
das
Menschengeschlecht erhalten und auferzogen und
ausgebildet, wird
auch den einzelnen nicht versäumen, da er
ja für das kleinste heutige331,25
Thierchen durch eine bis
zu Adam reichende Ahnenreihe desselben
sorgte — — Lassen Sie zwar
[?] Ihr Herz weich sein, aber Ihre
Brust hart, und kämpfen und hoffen Sie zugleich.
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Heinrich von Diest. Bayreuth, 6. Juli 1813. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VI_771
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
K (nach Nr. 773): Heinrich Diest in Canstadt 6 Jul. i: Wahrheit 7, 317 (undat.). B: IV. Abt., VI, Nr. 225.
Mit Nr. 773 abgesandt. Der Adressat, tief seufzend unter der eignen Schicksalslast wie unter der seiner alten schwachen Mutter und seines armen Vaterlandes, hatte den von ihm innig verehrten Dichter um Trost, um „einen Tropfen seiner großen Liebe“ gebeten. Der Brief war durch Haug in Stuttgart spediert, die Antwort unter der Adresse von Gebr. Stern in Canstadt erbeten. Jean Paul hat darunter ge schrieben: Welcher Genius gibt eine stärkende Antwort an eine so unbestimmte fast gelähmte Seele ein?