Von Jean Paul an Emanuel. Bayreuth, 6. Januar 1811.
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Lieber Emanuel! Der poetischen Tugend-Virtuosinnen kenn’
ich viele; und närrisch ists, daß ich drei davon heirathen
wollte;
z. B. in Hildburg[hausen], in Hof (jetzt nicht mehr da) etc. etc., bis
172,1
ich zum Glück die prosaische Virtuosin erwischte, welche wie
Sie
glaubt, es sei fast besser, zu handeln. Auch Männer der Art gibts,
z. B. (doch mit
Einschränkung) der seel. Oertel in Leipzig etc. Wenn
die Harms den Aufsatz lieset, wird
sie sagen: „ein wahres Wort
172,5
zu seiner Zeit! Ich selber kenne deren so viele, lieber
Richter!
Aber ich konnte keiner beibringen, daß sie eine
sei.“
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Emanuel. Bayreuth, 6. Januar 1811. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VI_433
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
H: SBa. Präsentat: 6. Jan. 11. 2) J: Denkw. 1, 236. 172, 1 Hof (jetzt nicht mehr da)] aus Bayr[euth] 6 kennen
Emanuel hatte offenbar zu der ersten „Bemerkung über den Menschen“ Jean Pauls, „Die poetischen Tugend-Virtuosinnen“ (I. Abt., XVI, 96), etwas bemerkt. Die drei, die Jean Paul hatte heiraten wollen, waren Karoline von Feuchtersleben, Amöne Herold (jetzt Ottos Gattin) und Emilie von Berlepsch.