Von Jean Paul an Karl Theodor Reichsfreiherr von Dalberg. Bayreuth, 4. Dezember 1810.
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[Konzept]
Sie können nicht durch Zufall Schmerzen geben, ohne sie durch155,20
Absicht in Freuden zu verwandeln. Die Herbst-Blumine wurde
den
13[ten] mit dem
beiliegenden Briefe und Umschlage nach Hanau
gesandt, wurde aber unentsiegelt zurück geschickt. Diesen
harten
Zufall sucht’ ich mir zum Glück nur aus
Zufälligkeiten, nicht aus
Ihrem Herzen zu erklären; sonst
hätt’ er mir zu viele Leiden ge155,25
geben. — Und doch hätte auch sogar diese Ihr neuestes geist- und
liebreichstes Schreiben vergütet und geheilt und in ihr
Gegentheil
verklärt. — So möge denn auch der Himmel Ihnen
nachahmen
und Ihnen alles vergüten, was der Zufall
verschuldet.
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Karl Theodor Reichsfreiherr von Dalberg. Bayreuth, 4. Dezember 1810. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VI_398
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
K: Fürst Primas 4. Dec. B: IV. Abt., VI, Nr. 121. 155,22 Umschlage] aus Couvert 23 harten] nachtr. 25 er mir ... gegeben] aus ich ... darüber [aus dabei] empfunden
Dalberg hatte, jedenfalls auf die ihm durch Vogt zugegangene Nachricht hin (vgl. zu Nr. 390), sehr freundlich geschrieben, er habe die Herbst-Blumine ihm unbegreiflicherweise nicht erhalten und bitte um Ersatz des Verlustes.