Von Jean Paul an Emanuel. Bayreuth, 5. Juli 1810.
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Glauben Sie mir, lieber Emanuel, unser Säkulum macht Toll
häusler, aber keine Tollhäuser. Dieß spür’
ich bei so vielen Briefen,117,15
Büchern und sonst. Wir
beide (obgleich ich Tolle gemalt) und
Otto und noch einige Frühere wollen Gott danken, daß wir
nicht
später geboren worden. Thieriot und
die Köehler
[!], der Gothaische
Herzog und wen ich eben vor mir habe (v.
Arnim) bringen mich
auf diese trübe Idee. Der schlichte Koehler hat mehr ethischen
117,20
Religionsfond als seine verworrene Frau je konnte
geglaubt haben;
und Sie dürfen auf seine altdeutsche Seele
bauen. Leben Sie wol,
wenn es anno 1810 möglich ist.
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Emanuel. Bayreuth, 5. Juli 1810. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VI_299
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
H: SBa. Präsentat: 5 Jul. 10. J: Denkw. 1, 227×.
Köehler: richtig Kehler, vgl. Nr. 152† und 200. Arnim: vgl. Nr. 311†.