Von Jean Paul an Emanuel Osmund. Bayreuth, 24. Juli 1819.
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Guten Morgen, mein guter Emanuel! Die beiliegenden Blättchen
hatte Otto noch nicht. Im
Schattenriß steht mein Ponto schwarz;
— und möglich, daß er
schon bei den Schatten ist; denn gestern abends
verlor ich
ihn — vielleicht durch den Keulenschlag.
Mein Schwiegervater ist gestern gesünder als ich hoffte, ange285,35
kommen und hat das ganze Haus erfreuet. Was macht
Ihre286,1
Wundertochter, die innen reicher ist als wir
vielleicht denken? Meinen
Morgengruß an Ihre Gattin!
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Emanuel Osmund. Bayreuth, 24. Juli 1819. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VII_549
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
H: SBa. Präsentat: 24 Jul. 19.
285,31 f. Ponto war ein weißer Pudel. Es handelt sich wohl um eine in Stuttgart angefertigte Silhouette. Die von Luise Duttenhofer geschnittene Silhouette (Jean Paul mit dem Pudel, der ihm einen Blumenkorb überreicht) befindet sich im Schiller-Nationalmuseum, Marbach. Die Sorge um Ponto war unbegründet. 34 „hoffte“: kein Zynismus (wie IV. Abt. (Br. an J. P.), VII, Nr. 2), sondern ein wohl durch den vorhergehenden Komparativ veranlaßter lapsus calami für „erwartete“. Zu dem Gebrauch von „hoffte“ im Sinne von „erwartete“ vgl. Bd. VIII, 233, 8 f. 286, 2 Wundertochter: wohl die am 2. Nov. 1817 geborene Therese.