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Von Jean Paul an Johann Michael Kapfer. Bayreuth, 1. November 1825.

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[ Bayreuth ] den 1ten Novemb. 1825
297,25
Werthgeschätzter Herr Medizinalrath!

Leider droht zu meinem Augenübel ein ganz neues, nämlich eine Art
Unterleibswassersucht, welche gerade mit Mitteln bekämpft werden
mußte, die den Augen schädlich waren, z. B. mit bittern. Dadurch, und
durch die allgemeine Schwächung der drei letzten Wochen, vermittelst297,30
der Witterung, sank mein rechtes Auge beinahe bis zur Grauheit des
linken herab. Brillen scheinen eher zu verdunkeln als zu erhellen. Die
bella donna scheint wenig und kurz zu helfen. Was rathen Sie mir nun,
als Augen-Meister, zu thun, da in dieser Jahrszeit und bei den Verhält
nissen meines Körpers an keine Kur zu denken ist?297,35


Ihr ergebenster etc.

Zitierhinweis

Von Jean Paul an Johann Michael Kapfer. Bayreuth, 1. November 1825. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VIII_511


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 8. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1955. Briefnr.: 516. Seite(n): 297 (Brieftext) und 429 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

K (von Odiliens Hand): An Kapfer. i: Wahrheit 8,347.

Nach Spaziers Angabe (J. P. Fr. Richter, 5. Bd., S. 215) war J. P. Anfang Sept. 1825 nach Nürnberg gereist, um seine Augen von dem Medizinalrat Dr. Joh. Michael Kapfer (1774—1847), Gründer und Leiter der Maximilians-Augenheilanstalt in Nürnberg, untersuchen zu lassen (vgl. 263, 24); dieser hatte die Operation des grauen Stars zum Frühjahr 1826 in Aussicht gestellt. Vgl. auch FB Nr. 41.