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Von Jean Paul an Johann Friedrich Vieweg. Bayreuth, 8. November 1822.

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[ Bayreuth,8. Nov. 1822 ]
208,17

Aber warum ist Ihr so eleganter Schreibkalender (Erinnerungsbuch)
ein Kirchhof mit einer blutrothen Mauer? Soll ich denn jeden Tag
einen bedeutenden Menschen zu betrauern haben, so daß man ordent208,20
lich froh ist, wenn die bestimmten Todesfälle wenigstens durch Schlachten
voll unbestimmter abgelöset werden, oder wie heute durch Magdeburgs —
Fall? Ist doch hinten nicht eine bloße Verlust- sondern auch Gewinn
rechnung geliefert! — Ein Geburttag eines bedeutenden Wesens hin
gegen würde mir den ganzen Tag zum rothen Festtag machen.208,25

Zitierhinweis

Von Jean Paul an Johann Friedrich Vieweg. Bayreuth, 8. November 1822. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VIII_348


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 8. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1955. Briefnr.: 352. Seite(n): 208 (Brieftext) und 397 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

K: Vieweg 8ten Nov. B: IV. Abt., VIII, Nr. 214. A: IV. Abt., VIII, Nr. 220.

Der Braunschweiger Verleger Vieweg, mit dem J. P. 1811 wegen der Levana einen peinlichen Konflikt gehabt, hatte um einen Beitrag für sein Taschenbuch, das im nächsten Jahre wieder erscheinen solle, gebeten, 15 Dukaten für den Bogen versprochen und um Einsendung des Mspts bis März oder April 1823 ersucht. Er hatte sein Bedauern ausgesprochen, daß er nicht Verleger der Levana habe bleiben können (die 2. Auflage war bei Cotta erschienen), und ein Exemplar seines „Erinnerungsbuches“ auf 1823 übersandt (wohl etwas Ähnliches wie der „Erinnerungs-Almanach“ von Hering, vgl. Bd. VII, Nr. 454†). Vielleicht war darin, wie in manchen damaligen Taschenbüchern, hinten eine Rubrik zum Verzeichnen von Gewinn und Verlust im Kartenspiel. — Nach A versprach J. P. einen Beitrag; vgl. aber 246 , 16–19 .