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Von Jean Paul an Frau von Boguslawski. Dresden, 30. Mai 1822.

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Dresden d. 30ten Mai 1822
181,5

Ihre schöne Morgengabe von Blumen werd’ ich heute genießen und
magnetisieren, nach dem sie mich magnetisiert. Nur Eine weiße Rose
erlauben Sie mir zurückzubehalten, damit auch mir ein Andenken
bleibe.


Ihre Frage über den in einen dunkeln Krankenkörper eingemauerten181,10
Geist haben schon längst hundert Somnambülen beantwortet, welche
nach jedem Erwachen ihren geistigen Glanz und ihre Erhabenheit über
sich und andere einbüßen und mit jedem Einschlafen alles wiedererhalten,
und zwar jeden Tag. Mithin konnte der während der körperlichen Ver
finsterung überhüllte Lichtgeist nicht untergegangen sein, weil er sonst181,15
nicht hätte wieder aufgehen können. — Es geh’ Ihnen und Ihrer
Albertina und Augusta wohl und jeder Morgen bringe Ihnen Blumen
aller Art!



Der Ihrige
Jean Paul Fr. Richter181,20

Zitierhinweis

Von Jean Paul an Frau von Boguslawski. Dresden, 30. Mai 1822. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VIII_294


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 8. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1955. Briefnr.: 298. Seite(n): 181 (Brieftext) und 386 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

H: DLA, Marbach; ehem. Prof. E. Küster, Gießen. 1 S. 4°; 4. S. Adr.: An Frau von Boguslawski geborne v. Radeke in Dresden. K (nach Nr. 291): An die Boguslawski geb. v. Radecke 30ten Mai.

Es handelt sich um die Witwe des auch als Dichter augetretenen preußischen Generalmajors Karl Andreas von Boguslawski (1759—1817; s. Goedeke V, 447; Förster S. 280).