Von Jean Paul an Christian Friedrich Voß. Hof, Ende Juli 1783.
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[Konzept; nicht abgeschickt?]
Dieser Brief komt one das Manuskript, das ihn begleiten sollen;
aber es wird ihm nachfolgen. Mein Versprechen, auf dessen
Erfüllung 98,25
Sie überdies pränumeriret, hoff’ ich zu
halten; nur bin ich seit einiger
Zeit auf einen andern Weg, es
zu halten, geraten. Ich arbeitete näm
lich
für den andern Teil der Skizzen eine Satire aus, die ungefär wird
betittelt werden: Dringende
[?] Bitschrift aller Satiriker an
[das]
Publikum, welche einen
bescheidne[n] etc. Dieses Thema schien
anfangs 98,30
nur eine einförmige und etliche Bogen Ironie
liefern zu können; allein
unter der Bearbeitung überraschte es
mich mit einer freiwilligen
Fruchtbarkeit, die achtzehn Bogen
mit satirischen Gedanken be
völkerte, one
noch an der Gränze der Geburt zu sein.
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Christian Friedrich Voß. Hof, Ende Juli 1783. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=I_54
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
K 1 (Konzept, vor Nr. 53): 19. An Voß [aus Vos]. Den 24 Jul. * K 2 (durchstr. Konzept): 20. An Voß in Berlin. 98 , 27 Ich] davor gestr. Schon neulich K 2 29 Dringende] nachtr., vielleicht Demütige K 2. — K 1 hat am Schluß noch: Bei e[inem] wizigen [Buche?] ist der Umlauf der Ideen so nötig wie des Geldes im Stat —
Vgl. Nr. 42†. Richter wollte anscheinend den Vorschlag machen, aus der übermäßig angeschwollenen „Bittschrift der Satiriker“ (II. Abt., II, 16 bis 138) ein eignes Bändchen zu machen. Daher erklärt es sich wohl, daß der dann in das 2. Bändchen der Grönländischen Prozesse aufgenommene Anfang der Satire mit einer eigenen Vorrede versehen ist (I. Abt., I, 165f.).