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Korrespondenz

Von Jean Paul an Dorothea Friederike Wirth. Schwarzenbach a. d. Saale, 2. Juli 1790.

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[ Schwarzenbach, 2. Juli 1790. Freitag ]
295,26

Ich schreibe an meiner Lebens- und Sterbensgeschichte; am Mon
tage fahr’ ich so darin fort: „Den 5 Jul. hatt’ ich das Vergnügen,
etc. einfahren [?] zu sehen, ob sie es gleich versprochen hatten.. ich und
Euphrosyne waren am andächtigsten; Evang[elium] von Petri 295,30
Fischerei, ich sagte, ich wäre der Peter — ich muste eine eben so lange
Predigt wie der Pfarrer nachhalten, sie zu überreden, daß sie bei
lezterem assen — Birke Augarten, Prater, Vauxhal; [Renata] sagte,
sie wäre schöner als die Eremitage. Wenigstens war sie es am 5 Jul. 296,1
Pflükte Vergismeinnicht, um von meinem Arme loszukommen —
Schlief um 3 Uhr ein, stand um 4 auf und schrieb gegenwärtiges
in meine Lebensgeschichte.“ Verzeihen Sie meine mänliche Schwaz
haftigkeit. Ein paar Morgenwolken dürfen Ihre Reise nicht ver296,5
schieben: der Tag steht oft närrisch auf und besonders hat der Sontag
sein Sonabends- und Nachtkleid bis um 12 Uhr an. Ich wünschte
Otto II ein 4tes Pläzgen in Ihrem Wagen. Ich bin mit 250 000
Empfehlungen etc.

Zitierhinweis

Von Jean Paul an Dorothea Friederike Wirth. Schwarzenbach a. d. Saale, 2. Juli 1790. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=I_326


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 1. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1956. Briefnr.: 326. Seite(n): 295-296 (Brieftext) und 511 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

K (nach Nr. 322): Wirthin den 2ten Jul.

Richter antizipiert — wie in Nr. 391 und später in seiner „Konjekturalbiographie“ — die Schilderung des auf Sonntag, den 4. Juli (er scheint sich im Datum zu irren) angesagten Besuchs der Postmeisterin mit ihren Töchtern Renate (Euphrosyne) und Johanna (s. Nr. 336†). Es war der 5. Sonntag nach Trinitatis, an welchem über Petri Fischzug gepredigt wird. 295, 33 Birke: Gastwirtschaft bei Schwarzenbach, vgl. Nr. 378. 296, 8 Christian Otto.