Von Jean Paul an Christoph Friedrich Beckmann. Hof, 14. April 1786.
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Ihre billige Erklärung über die Stärke der Auflage fodert meine
Nachgiebigkeit auf der andern Seite. — Die alten Priester gaben
ihre
heilsamen Regeln, damit sie Zutrit fänden, für Geburten
der Götter 208,10
aus; Faustin ist dieser Got; auch ist das
Publikum vielleicht wie die
Kinder, denen das Christgeschenk, wenn sie es auch erfahren,
daß es
nicht vom Jesus Kindlein herkömt, doch noch gefället … Ich
werde
Ihnen eine veränderte Auflage des Mskpts senden, damit
[Sie] eine
des
Buches zu geben vermögen. 208,15
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Christoph Friedrich Beckmann. Hof, 14. April 1786. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=I_164
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
K: An Bekman den 14 Ap. B: IV. Abt., I, Nr. 58. A: IV. Abt., I, Nr. 60.
In dem Geraer Buchhändler Beckmann hatte sich endlich ein Verleger für Richters zweite Satirensammlung gefunden, der aber nur ein sehr geringes Honorar zahlen wollte und den Titel „Faustins philosophischer oder kosmopolitischer Nachlaß“ verlangte, um von dem großen Erfolg der 1783 in Zürich erschienenen Schrift „Faustin oder das philosophische Jahrhundert“ (von Joh. Pezzl) zu profitieren. Trotz Richters Protest hatte er auf diesen Bedingungen bestanden und sich nur bereit erklärt, eine kleine Auflage von 750 Exemplaren zu machen und bei einer zweiten das Honorar zu wiederholen. Vgl. FB Nr. 19 u. 20. In A erklärt er, Richter habe ihn wegen des Titels falsch beurteilt, seine Meinung sei keine Beleidigung für Richter, aber ohne einen auffallenden Titel werde kein Buch gekauft; er schlägt den Titel „Auswahl aus Sir Luzifers Papieren“ vor, eine Idee, auf die ihn Richter selber gebracht habe (vgl. II. Abt., II, 271). Eine Veränderung des Manuskripts sei ihm sehr erwünscht, denn die vielen eingeklebten Zettel und Korrekturen seien nicht geeignet für eine entfernte Druckerei.