Von Jean Paul an Johann Wilhelm Vogel. Hof, 22. Dezember 1785.
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Ich wolte, Sie wären nicht so schnel in den Karmeliterorden ge-
treten und hätten das Gelübde des
Stilschweigens nicht gethan:
blos meinetwegen wäre es zu
wünschen. Ich würde dan etwas vom
Schiksale der Mixturen
erfahren und wissen, ob Sie mich nicht aus dem
183,30
Hause und Gedächtnis zugleich verloren. Aber so? — Was
mich hin
gegen anlangt, so red’ ich sehr
und bin daher wirklich im Stande, Ihnen
zu sagen, daß ich so
wol Sie als das Vergnügen nicht vergessen habe,
das ich alzeit
bei Ihnen — die wenigen Stunden ausgenommen, wo
ein kleiner
Maifrost in unsere Freundschaft einfiel — genossen habe, 184,1
daß
ich Ihnen unter Ihrem guten Herzen einen eben so guten Magen
auf d[en]
hypochond[rischen]
Wint[er] und eben so vergnügte Feiertage
wünsche, als Ihre Kinder haben werden und daß ich Ihrer
schönen
Gattin Sie wünsche. In der Hofnung, daß Sie erst im Noviziate
[des]
184,5
h. Karmeliterordens sein werden, etc.
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Johann Wilhelm Vogel. Hof, 22. Dezember 1785. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=I_130
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
K: An Aktuar Vogel den 22 Dez. A: IV. Abt., I, Nr. 44.
Vogel teilte in A mit, man sei auf die von dem Buchhändler (Lübeck) gemachten Bedingungen für die „Mixturen“ eingegangen in der Hoffnung, daß auch Richter damit zufrieden sein werde, da er ja schon vorher alles genehmigt habe, und bat um strenge Wahrung des Autorschaftsgeheimnisses; vgl. 199, 7f.