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Von Jean Paul an Friedrich Benedikt von Oertel. Hof, 17. Mai 1797.

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[ Hof, 17. Mai 1797 ]
333,24

Das lauernde schnappende wedelnde Kazenvolk der Buchhändler333,25
Judenschaft. — Die Weltleute sind gegen Menschen so gleichgültig,
daß sie nicht einmal mehr vermögen, sie zu hassen: stürzen oder ge
brauchen oder heben thun sie sie blos und weiter nichts. Menschliche
Sonderbarkeit, daß wir unsre gute und unsre schlimme Empfindung
für ein Individuum auf die Menschheit ausdehnen: zum Glük schränkt333,30
der Wechsel die entgegengesezten Ausdehnungen unschädlich ein —
Daß die Stimme der Vernunft den Schrei des Gefühls nicht über
täubt, obwohl betäubt. — iüd[ische] Propagande. Deine Gefühle
umziehen die Objekte mit konkaven und konvexen Dunstkügelgen. —334,1
Wenn das Geschik deine Lebens Königsstrasse so bauet und führt wie
meine: so wüst’ ich aus der Passionswoche gewis, daß mir eine Auf
erstehung und Himmelfarth bevorstände — ein Himmel unter dem
irdischen Himmel. —334,5

Die 12 Spiegel meiner Gestalt (Kupferstiche). Das Bild ist zum
Sprechen getroffen, ausgenommen die Theile, die man zum Sprechen
braucht.

Zitierhinweis

Von Jean Paul an Friedrich Benedikt von Oertel. Hof, 17. Mai 1797. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=II_613


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 2. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1958. Briefnr.: 614. Seite(n): 333-334 (Brieftext) und 510 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

K: Oertel 17. B: IV. Abt., II, Nr. 197. Der letzte Absatz ist vielleicht aus einem andern Brief (an Pfenninger?).

Oertel hatte in B geklagt, daß er von einem Bekannten um Geld betrogen worden und dadurch gegen die ganze Menschheit bitter gestimmt sei.