Von Jean Paul an Theodor Christian Ellrodt. Hof, 31. August 1796.
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Ihr Brief war mir eine Hand, die aus dem langen dicken Gewitter239,25
der jezigen Zeit vol Blut und Schwefelregen hervorgeht wie
die
Hand eines Engels und uns das stille Licht unbewölkter
Tage zeigt.
Mitten aus der Modererde der frechsten fürstlichen
[?] Unmoralität
wächst ein neuer Baum des Erkentnisses. Die Geschichte wird allein
unser Volksprediger und unser N. T. im kriechenden
Jahrhundert
239,30
sein. — In Ihren Lebenshorizont werden sich nur Sonne
und Mond,
Genus und Ruhe theilen. Ihre
Fried[erike] kan dem Man das geben,
wovon sie den Namen hat — Seelenfriede. Bilden Sie Ihren
Friedensengel jezt: in der Ehe thut es ein Man darum nie,
warum der
Vater leichter und lieber alle Kinder erzieht als
seine.239,35
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Theodor Christian Ellrodt. Hof, 31. August 1796. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=II_394
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
K (nach Nr. 392): Elrodt 31 Aug. 96. 239,28 fürstlichen] vielleicht fürchterlichen
239,32 Friederike: s. zu Nr. 129.